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Klopfe auf die Knie 

X-Beine sind eine Fehlstellung, bei der sich die Knie berühren, während die Knöchel auseinanderstehen. Dieses Problem kann Menschen jeden Alters betreffen. Diese häufige Fehlstellung gibt oft Anlass zur Sorge hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Beweglichkeit und die allgemeine Gesundheit. Ein besseres Verständnis der X-Beine ist entscheidend für alle, die nach Behandlungsmöglichkeiten suchen oder die damit verbundenen Symptome effektiv lindern möchten. Im Folgenden werden die Ursachen, Symptome und möglichen Komplikationen von X-Beinen näher betrachtet. Verschiedene Diagnosemethoden werden erläutert und die verfügbaren Behandlungsmethoden – von konservativen Ansätzen bis hin zu chirurgischen Eingriffen – beschrieben. 

Was sind X-Beine? 

X-Beine, auch Genu valgum genannt, sind eine Fehlstellung, bei der die Knie nach innen zeigen und sich berühren oder aneinanderstoßen. Dies tritt selbst dann auf, wenn die Knöchel auseinander stehen. Diese Fehlstellung gehört zu den Deformitäten in der Frontalebene der unteren Extremität. Sie tritt typischerweise beidseitig auf, betrifft aber in manchen Fällen auch nur ein Knie. 

X-Beine zeichnen sich durch einen Valguswinkel (Q-Winkel) von 10° oder mehr aus. Diese Deformität entsteht durch anatomische Variationen, darunter Knochenumbauprozesse und Weichteilkontraktionen oder -dehnungen. An der lateralen Seite des Knies kann es zu einer Kontraktion von Strukturen wie dem lateralen Seitenband, der Popliteussehne und dem Tractus iliotibialis kommen, während an der medialen Seite Weichteilgewebe geschwächt sein kann. 

Der Abstand zwischen den Innenknöcheln wird häufig zur Beurteilung des Ausmaßes von X-Beinen herangezogen. Er bezeichnet den Abstand zwischen den Innenknöcheln, wenn der Patient steht und die medialen Femurkondylen berührt. Ein Abstand von mehr als 8 cm gilt als pathologisch.

Es ist wichtig zu wissen, dass vorübergehende X-Beine bei den meisten Kindern zur normalen kindlichen Entwicklung gehören. Kinder entwickeln typischerweise um das zweite Lebensjahr ein physiologisches X-Bein, das zwischen dem dritten und vierten Lebensjahr am deutlichsten ausgeprägt ist. Danach stabilisiert es sich in der Regel bis zum siebten Lebensjahr und erreicht eine leichte X-Bein-Stellung. Im Jugendalter ist mit keiner oder nur minimalen Veränderungen dieser Beinstellung zu rechnen. 

Bestehen X-Beine jedoch über das sechste Lebensjahr hinaus, sind sie stark ausgeprägt oder betreffen ein Bein deutlich stärker als das andere, kann dies auf eine ernstere Erkrankung hinweisen, die eine weitere Untersuchung durch einen Orthopäden erfordert. 

Risikofaktoren und Ursachen von X-Beinen 

Bei Kindern entwickeln sich X-Beine typischerweise mit dem Laufenlernen. Diese nach innen gerichtete Neigung der Knie hilft ihnen, das Gleichgewicht zu halten und ein Einwärts- oder Auswärtsrollen der Füße auszugleichen. Bestehen X-Beine jedoch über das sechste oder siebte Lebensjahr hinaus, kann dies auf eine zugrunde liegende Erkrankung hinweisen. 

Verschiedene Erkrankungen können eine Ursache für X-Beine sein, darunter: 

  • Stoffwechselbedingte Knochenerkrankungen wie Rachitis, die durch eine Vitamin-D-Mangel 
  • Auch genetische Störungen, einschließlich Skelettdysplasien und lysosomaler Speicherkrankheiten wie das Morquio-Syndrom, können eine Rolle spielen. 
  • Physisches Trauma oder Verletzung des Wachstumsbereichs des Schienbeins (Tibia) oder des Oberschenkelknochens (Femur) 
  • Knocheninfektionen (Osteomyelitis) und Frakturen, die mit einer Fehlstellung verheilen (Fehlverheilung) 
  • Übergewicht übt eine unnatürliche Belastung auf die Knie aus. 
  • Weitere Risikofaktoren wie Arthritis, insbesondere im Knie, können die Gelenkausrichtung verändern. 
  • Calciummangel 
  • Selten gutartige Knochentumoren oder angeborene Erkrankungen 

Symptome von X-Beinen 

Das auffälligste Symptom von X-Beinen ist die nach innen gerichtete Abwinkelung der Knie, wenn man mit gestreckten Beinen und nach vorn gerichteten Zehen steht. Dadurch entsteht ein Spalt zwischen den Knöcheln, während sich die Knie berühren. Diese Fehlstellung führt häufig zu einem ungewöhnlichen Gangbild und einer Auswärtsdrehung der Füße. 

X-Beine können verschiedene Beschwerden und Komplikationen verursachen, darunter: 

  • Schmerzen betreffen typischerweise die Knie, HüftenFüße oder Knöchel 
  • Steife oder schmerzende Gelenke, eingeschränkte Beweglichkeit der Hüften und Schwierigkeiten beim Gehen oder Laufen 
  • Bei einer Knieinstabilität, also einer abnormen Knieausrichtung, werden übermäßige Kräfte auf ein oder beide Knie ausgeübt, was zu weiteren Knochenverformungen und fortschreitender Degeneration des Kniegelenks führen kann. 
  • Bei erwachsenen Patienten mit seit vielen Jahren bestehenden X-Beinen führt eine Patellofemoralinstabilität zu einer Überlastung des lateralen Kompartiments des Knies bei gleichzeitiger Dehnung des medialen Seitenbandes. 
  • Manche Betroffene oder deren Eltern können ein emotionales Trauma erleiden, da sie mit dem ästhetischen Erscheinungsbild von X-Beinen unzufrieden sind. 

Komplikationen 

Unbehandelte X-Beine können zu verschiedenen Komplikationen führen, insbesondere wenn sie über die Kindheit hinaus bestehen bleiben oder durch Grunderkrankungen verursacht werden. 

  • Vorzeitige Degeneration des Kniegelenks: Durch die Fehlstellung wird eine übermäßige Kraft auf die Außenseite des Knies ausgeübt, was mit der Zeit zu Schmerzen und Schäden führt. 
  • Patellofemorale Instabilität: Diese Instabilität kann das Risiko von Meniskusrissen und Patellaluxationen erhöhen. 
  • Nicht zentrierte Kniescheiben: Durch die Fehlstellung können die Kniescheiben aus der Mitte geraten, was den Druck und die Schmerzen an der Vorderseite des Knies erhöht. 
  • Arthritis: Die abnorme Spannungsverteilung im Kniegelenk kann zu einem frühzeitigen Auftreten führen. ArthroseDies gilt insbesondere für Erwachsene, die bereits seit vielen Jahren an dieser Erkrankung leiden. Mit fortschreitendem Gelenkverschleiß kann sich die Deformität verschlimmern und einen Teufelskreis zunehmender Symptome auslösen. 
  • Hüft- und Rückenschmerzen: Sie entstehen häufig durch eine abnorme Hüftrotation, die mit der Erkrankung einhergeht. 
  • Knöchelschmerzen und mögliche Fußprobleme: Sie entstehen aufgrund erhöhter Belastung im Knöchelbereich. 

Diagnose 

  • Körperliche Untersuchung: Ein Arzt kann eine umfassende körperliche Untersuchung durchführen. Die Untersuchung umfasst: 
    • Die Beurteilung des Wachstumsverlaufs der Beine bei Kindern 
    • Beurteilung der Knieausrichtung im Stehen 
    • Beobachtung des Gangmusters des Patienten 
    • Überprüfung auf etwaige Unterschiede in der Beinlänge 
    • Messen des Abstands zwischen den Knöchelknochen (Normalerweise sollte der Abstand weniger als 8 cm betragen, wenn man mit geschlossenen Knien steht). 
    • Suche nach ungleichmäßigen Abnutzungsmustern an den Sohlen der Schuhe des Patienten 
  • Bildgebende Tests: Hierbei handelt es sich um Röntgenaufnahmen oder MRT-Untersuchungen, die besonders bei Patienten über 7 Jahren oder bei asymmetrischen Beinen in Größe und Form hilfreich sind. 
  • Gang- und Rotationsprofilanalyse: Diese Untersuchungen helfen dabei, die zugrunde liegende Ursache der Winkelabweichung zu ermitteln. 

Behandlungsmethoden für X-Beine 

Die Behandlung von X-Beinen hängt vom Schweregrad und der zugrunde liegenden Ursache der Fehlstellung ab. 

  • Monitoring: Eine engmaschige Beobachtung ist bei den meisten Kindern oft ausreichend, insbesondere bei Kindern zwischen 2 und 5 Jahren, da sich bis zum 7. Lebensjahr in bis zu 99 % der Fälle eine spontane Heilung ergibt. 
  • Konservatives Management: Dies ist die erste Behandlungsmaßnahme. Dazu gehört: 
    • Gewichtskontrolle zur Entlastung der Knie 
    • Orthopädische Einlagen, wie zum Beispiel Ferseneinlagen, können für Personen mit Beinlängendifferenzen von Vorteil sein. 
    • Die Einnahme von Vitamin D und Kalziumpräparaten kann bei der Behandlung von durch Rachitis bedingten X-Beinen wirksam sein. 
  • Chirurgische Eingriffe:  
    • Gesteuerte Wachstumschirurgie: Es handelt sich um ein gängiges Verfahren bei Kindern in der Pubertät. Bei diesem kleinen Eingriff werden kleine Metallplatten an der Innenseite der Wachstumsfugen in den Knien eingesetzt, wodurch die Außenseite der Wachstumsfugen die Beine einholt und streckt. 
    • Osteotomie-Operation: Diese Methode kann für Erwachsene oder Personen mit ausgeprägteren Fehlstellungen empfohlen werden. Dabei wird der Knochen ober- oder unterhalb des Knies durchtrennt und neu ausgerichtet, um die Beine zu begradigen. 

Wann ist ein Arzt aufzusuchen? 

Eltern sollten einen Arzt konsultieren, wenn: 

  • Die X-Beine ihres Kindes bestehen auch nach dem 5. Lebensjahr fort. 
  • Die Erkrankung tritt bei Kindern unter 2 Jahren auf. 
  • Der Abstand zwischen den Knöcheln beträgt mehr als 8 cm, wenn die Knie zusammenstehen. 

Erwachsene sollten einen Arzt konsultieren, wenn: 

  • Sie entwickeln X-Beine erst später im Leben. 
  • Die Erkrankung geht mit Schmerzen, Schwellungen, Steifheit oder Wärme in einem oder beiden Knien einher. 
  • Nur ein Bein ist betroffen 
  • Es besteht ein deutlicher Unterschied in der Beinlänge. 
  • Das Problem verschärft sich mit der Zeit. 
  • Wenn es zu Schwierigkeiten beim Gehen oder Hinken führt 

Fazit 

X-Beine können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, die Beweglichkeit einschränken und möglicherweise zu langfristigen Gelenkproblemen führen. Um diese Fehlstellung effektiv zu behandeln, ist es entscheidend, die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zu kennen. Von konservativen Ansätzen wie Gewichtsmanagement und orthopädischen Einlagen bis hin zu operativen Eingriffen in schweren Fällen gibt es verschiedene Optionen, um X-Beine zu korrigieren und die Beinachse insgesamt zu verbessern. 

Häufig gestellte Fragen 

1. Sind X-Beine normal? 

X-Beine sind oft ein normaler Bestandteil der kindlichen Entwicklung. Viele Kinder weisen diese Besonderheit im Alter zwischen zwei und fünf Jahren auf. Es handelt sich um ein häufiges Wachstumsmuster, bei dem die Knie beim Stehen mit geschlossenen Füßen nach innen zeigen. 

2. Wie kann ich X-Beine auf natürliche Weise korrigieren? 

Bei leichten Fällen von X-Beinen, insbesondere bei Kindern, erfolgt eine natürliche Korrektur oft ohne ärztliche Behandlung. Bestimmte Übungen können jedoch die Beinachse verbessern. Dazu gehören Radfahren, Sumo-Kniebeugen und Beinheben. Ein gesundes Gewicht ist ebenfalls wichtig, da Übergewicht die Knie unnötig belasten kann. 

3. Reduziert Gehen X-Beine? 

Auch wenn Gehen X-Beine nicht direkt ausgleicht, kann regelmäßige Bewegung die Muskulatur um die Knie stärken und die Beinachse insgesamt verbessern. Sportarten, die Laufen erfordern (wie Fußball oder Basketball), sind dabei hilfreich. 

4. In welchem ​​Alter verschwinden X-Beine? 

In den meisten Fällen verschwinden X-Beine, die im Rahmen des normalen Wachstums auftreten, bis zum Alter von 7 oder 8 Jahren. Bis dahin begradigen sich die Beine in der Regel von selbst. Bei manchen Kindern können jedoch bis zum Alter von 12 bis 14 Jahren noch leichte X-Beine bestehen bleiben. 

5. Wie viele Tage dauert die Korrektur von X-Beinen? 

Die Dauer der Korrektur von X-Beinen ist unterschiedlich und hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Fehlstellung ab. Bei Kindern, die X-Beine im Rahmen ihrer normalen Entwicklung haben, korrigiert sich die Fehlstellung in der Regel innerhalb weniger Jahre von selbst. Ist eine Behandlung erforderlich, beispielsweise durch eine Orthese oder eine wachstumsgesteuerte Operation, kann der Korrekturprozess Monate bis Jahre dauern. 

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