21 August 2023
Die metabolisch bedingte Fettlebererkrankung (MAFLD) ist eine Erkrankung, bei der sich Fett in der Leber ansammelt und potenziell zu Leberschäden und anderen schwerwiegenden gesundheitlichen Komplikationen führen kann. Übergewicht gilt als bedeutender Risikofaktor für MAFLD, und das Verständnis dieses Zusammenhangs ist entscheidend, um dessen negative Auswirkungen auf die Lebergesundheit zu verhindern.
Dr. M. Asha Subba Lakshmi, Klinische Direktorin und Leiterin der Gastroenterologie (Medizin) der CARE Hospitals, HITEC City, Hyderabad, erklärt: „Zahlreiche Studien belegen einen starken Zusammenhang zwischen Adipositas und der Fettlebererkrankung (MAFLD). Übergewichtige und adipöse Menschen haben ein deutlich höheres Risiko, diese Lebererkrankung zu entwickeln, als Normalgewichtige. Das überschüssige Körperfett kann in die Leber transportiert werden, wo es sich ansammelt und eine Fettleber verursacht. Darüber hinaus kann Adipositas chronische Entzündungen hervorrufen, die die Leberschädigung und die Entwicklung einer Fettleber weiter verstärken.“
In Indien nehmen sowohl Übergewicht als auch die Fälle von Fettleibigkeit (MAFLD) zu. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind etwa 35 % der indischen Erwachsenen übergewichtig oder fettleibig. Diese Prävalenz wird voraussichtlich bis 2030 auf 45 % ansteigen. Gleichzeitig stellt die Fettlebererkrankung ein zunehmendes Problem dar und betrifft einen erheblichen Teil der indischen Bevölkerung.
„Die MAFLD tritt in unterschiedlichen Ausprägungen auf, von leichten Fällen mit minimalen Symptomen bis hin zu schwereren Formen wie der nichtalkoholischen Steatohepatitis (NASH). Im Frühstadium verursacht die Fettleber möglicherweise keine spürbaren Symptome, was die Diagnose ohne ärztliche Untersuchung erschwert. Schreitet die Erkrankung jedoch fort, können Betroffene Müdigkeit, Übelkeit, Bauchschmerzen und andere Anzeichen einer Leberfunktionsstörung verspüren“, erklärt Dr. Lakshmi.
Laut Dr. Lakshmi kann eine unbehandelte MAFLD zu schwerwiegenderen Leberschäden und Komplikationen führen. NASH, ein fortgeschrittenes Stadium der Fettleber, kann Leberzirrhose, Leberversagen und letztendlich eine Lebertransplantation zur Folge haben. Die potenziellen Konsequenzen unterstreichen die Wichtigkeit der Früherkennung und Behandlung einer Fettleber.
Obwohl MAFLD nicht heilbar ist, lässt sie sich gut behandeln. Im Mittelpunkt der Therapie stehen Gewichtsabnahme und Lebensstiländerungen. Schon eine moderate Gewichtsreduktion kann die Lebergesundheit deutlich verbessern. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Eiweiß sowie die Reduzierung von gesättigten Fettsäuren und Transfetten sind unerlässlich. Regelmäßige körperliche Aktivität, wie Ausdauer- und Krafttraining, trägt ebenfalls zu einer besseren Leberfunktion bei.
„Für Menschen mit Adipositas oder einem Risiko für MAFLD ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend. Regelmäßige Gesundheitschecks, Leberfunktionstests und bildgebende Verfahren helfen, eine Fettleber im Anfangsstadium zu erkennen. Frühzeitiges Eingreifen und Anpassungen des Lebensstils sind unerlässlich, um ein Fortschreiten der MAFLD zu schwerwiegenderen Erkrankungen zu verhindern. Laut der Nationalen Familien- und Gesundheitsstudie (NFHS-4) sind etwa 34.2 % der indischen Erwachsenen übergewichtig oder adipös. Die Prävalenz der Fettleber in Indien wird auf 10 bis 20 % geschätzt, während NASH schätzungsweise 2 bis 5 % der Erwachsenen betrifft“, so Dr. Lakshmi.
Der Zusammenhang zwischen Adipositas und Fettlebererkrankung ist gut belegt und unterstreicht die Bedeutung eines gesunden Gewichtsmanagements für die Lebergesundheit. Ein gesunder Lebensstil, eine frühzeitige Diagnose und rechtzeitige Behandlung können die Lebergesundheit schützen und die Belastung des öffentlichen Gesundheitswesens durch die Fettlebererkrankung verringern. Aufklärung und die Förderung gesünderer Gewohnheiten sind unerlässlich, um diesem zunehmenden Gesundheitsproblem entgegenzuwirken. Eine Gewichtsreduktion von mindestens 10 % bei adipösen Patienten mit NAFLD kann zur Reduzierung der Fettleber beitragen. Der Verzicht auf Alkohol ist dabei unerlässlich.