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Die neuroprotektiven Effekte der Natur: Wie Zeit im Freien Ihr Gehirn heilen kann

20 Februar 2025

Die neuroprotektiven Effekte der Natur: Wie Zeit im Freien Ihr Gehirn heilen kann

Neu-Delhi: Obwohl wir in einer schnelllebigen, von digitalen Elementen geprägten Welt leben, unterschätzen viele Menschen den tiefgreifenden Einfluss der Natur auf unsere kognitive Gesundheit. Ob uralte Weisheit oder moderne neurowissenschaftliche Erkenntnisse – es gibt immer mehr Belege dafür, dass mehrtägige Aufenthalte in der Natur, insbesondere in Wäldern, Bergen und an Gewässern, enorme neuroprotektive Vorteile bieten. Ein Spaziergang im Grünen, eine Auszeit vom Alltag und ein Ort der Ruhe inmitten der Natur – die Natur besitzt die seltene und wunderbare Fähigkeit, unsere kognitiven Funktionen zu heilen, ihr Wachstum zu fördern und ihre Gesundheit wiederherzustellen.

In einem Gespräch mit News9Live sprach Dr. Umesh Tukaram, Klinischer Direktor und Oberarzt für Neurologie an den CARE Hospitals in Banjara Hills, Hyderabad, darüber, wie die psychische Gesundheit von Aufenthalten im Freien profitieren kann.

Die Wissenschaft hinter der Heilkraft der Natur

Neuropsychologische Studien belegen, dass der Aufenthalt in der Natur mit einer gesteigerten kognitiven Leistungsfähigkeit, weniger Stress und einem geringeren Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson einhergeht. Eine bedeutende Studie, veröffentlicht in der britischen Fachzeitschrift „Nature Scientific Reports“, zeigt, dass bereits 120 Minuten pro Woche in der Natur das Wohlbefinden und die allgemeine kognitive Gesundheit deutlich verbessern.

Was könnte die Ursache dafür sein?

  1. Verringerung des Stresshormons: Cortisol, das wichtigste Stresshormon des Körpers, schädigt bekanntermaßen Hirnstrukturen wie den Hippocampus, der als Speicherort für viele Aspekte des Lernens und des Gedächtnisses dient. Zeit im Grünen wirkt beruhigend und verlangsamt die Cortisol-Ausschüttung, wodurch das Gehirn vor Schäden durch chronischen Stress geschützt wird.
  2. Steigerung der Neurogenese: Die Zeit in der Natur wurde wiederholt mit einer erhöhten Produktion des vom Gehirn stammenden neurotrophen Faktors (BDNF) in Verbindung gebracht, einem Protein, das die Neurogenese – die Entstehung neuer Neuronen – fördert und das Lernen und das Gedächtnis unterstützt.
  3. Verbesserte kognitive Funktion: Forscher haben herausgefunden, dass Umgebungen, die natürliche Reize bieten (wie Vogelgesang, fließendes Wasser, raschelnde Blätter), Aufmerksamkeitsfähigkeiten sowie Problemlösungsfähigkeiten und das Arbeitsgedächtnis fördern können, die für das Funktionieren in der heutigen Gesellschaft unerlässlich sind.

Blaue und grüne Flächen: Naturrezept für das Gehirn

Obwohl Wälder für ihre heilende Wirkung bekannt sind, bieten auch Gewässer einen gewissen Schutz für das Gehirn. Die Theorie des „blauen Geistes“ besagt, dass die Nähe zu Seen, Flüssen oder dem Meer Entspannung fördert, Ängste lindert und die Gehirnfunktion verbessert. Das rhythmische Rauschen des Wassers wirkt meditativer, und Wasseroberflächen selbst fördern tiefe Entspannung und klares Denken.

Natur im Alltag: Praktische Schritte für alle

Mehr Natur in den Alltag zu integrieren bedeutet nicht, eine Revolution auszulösen. So können Sie jeden Tag etwas Natur in Ihr Leben bringen:

  1. Morgenspaziergang: Machen Sie täglich einen Spaziergang im Park oder in Gärten. Im Sommer mag das ein 20- bis 30-minütiger Spaziergang sein; aber im Winter hält schon ein Bummel im eigenen Garten den Kreislauf in Schwung und hebt die Stimmung.
  2. Waldbaden: Eine japanische Praxis, bei der man sich bewusst in die Waldumgebung hineinversetzt, um auf natürliche Weise Entspannung auf höchstem Niveau zu erfahren.

Fazit

Angesichts der weltweit steigenden Erkrankungsraten neurologischer Störungen scheint die Natur in diesem Zusammenhang eine besondere Bedeutung zu haben. Ob zur Vorbeugung von kognitivem Abbau, zur Erholung von Stress oder einfach zur Steigerung der geistigen Leistungsfähigkeit – der Aufenthalt in der Natur kann eine der einfachsten und wirksamsten Methoden sein, die eigene neurologische Gesundheit zu schützen.

Referenzlink

https://www.news9live.com/health/mental-health/the-neuroprotective-effects-of-nature-how-time-outdoors-can-heal-your-brain-2825022