28 Juli 2025
Neu-Delhi: Äußerlich wirken Sie vielleicht gesund – kein Fieber, keine offensichtlichen Krankheitsanzeichen –, doch innerlich läuft Ihr Immunsystem möglicherweise auf Hochtouren. Anhaltende Müdigkeit, unerklärliche Hautunreinheiten, Konzentrationsschwierigkeiten, ständige Blähungen – diese subtilen Signale können alle eine gemeinsame Ursache haben: eine chronische, unterschwellige Entzündung. Diese Entzündung ist nicht mit der Art von Entzündung zu vergleichen, die man beispielsweise bei einer Knöchelverstauchung sieht. Sie ist nicht laut oder offensichtlich. Sie entwickelt sich unbemerkt über einen längeren Zeitraum. Und im modernen Stadtleben tritt sie häufiger auf, als wir annehmen.
In einem Gespräch mit TV9 English erklärte Dr. H. Guru Prasad, stellvertretender klinischer Direktor und Leiter der Abteilung für Innere Medizin der CARE Hospitals in Banjara Hills, Hyderabad, wie das Immunsystem der heutigen Jugend ständig in Alarmbereitschaft ist.
Die Leiche in höchster Alarmbereitschaft
Unser Immunsystem ist darauf ausgelegt, auf Gefahren zu reagieren. Bei Viren, Verletzungen oder schädlichen Krankheitserregern wird es aktiv, um uns zu schützen. Doch heutzutage reagiert unser Körper ständig auf subtile Reize – verschmutzte Luft, minderwertige Lebensmittel, hohen Stress und Schlafstörungen. Mit der Zeit führt dies zu einem sogenannten „persistierenden Entzündungszustand“, der nicht abklingt. Der Körper beginnt, selbst harmlose Signale als Bedrohung zu interpretieren. Und dann treten Symptome auf – träge Verdauung, Konzentrationsschwierigkeiten, Gelenksteife, hormonelle Probleme und vieles mehr.
Die Stadtluft ist voller Feinstaub aus Verkehr, Baustellen und Industrie. Diese winzigen Partikel gelangen in die Lunge und den Blutkreislauf und aktivieren das Immunsystem. Diese tägliche Belastung kann zu systemischen Entzündungen führen und das Risiko für Herzerkrankungen, Stoffwechselstörungen und sogar Depressionen erhöhen. Auch die Raumluft ist nicht immer unbedenklich. Synthetische Reinigungsmittel, Schimmel und verbrauchte Luft können unbemerkt Entzündungen fördern, insbesondere bei Menschen mit Allergien oder Vorerkrankungen.
Was auf Ihrem Teller liegt, ist wichtig.
Die meisten von uns unterschätzen, wie stark unsere Ernährung Entzündungen beeinflusst. Raffinierter Zucker, verarbeitetes Fleisch, künstliche Konservierungsstoffe und Pflanzenöle belasten den Körper. Sie bringen die Darmflora aus dem Gleichgewicht, verursachen Insulinspitzen und erhöhen oxidativen Stress. Das heißt nicht, dass Sie sich perfekt ernähren müssen. Aber wenn der Großteil Ihrer Mahlzeiten aus Fertigprodukten oder Lieferdiensten stammt, sollten Sie Ihre Ernährung überdenken. Vollwertige Lebensmittel – Gemüse, Obst, Getreide, Nüsse und gesunde Fette – nähren nicht nur, sondern helfen auch, Entzündungen an der Wurzel zu bekämpfen.
Schlaf ist ein entzündungshemmendes Mittel
Schlaf ist mehr als nur Erholung. Er ist der körpereigene Reparaturmechanismus. Schlafmangel – sei es durch unregelmäßige Schlafzeiten, Bildschirmzeit oder Stress – hält das Immunsystem in Alarmbereitschaft. Langfristig führt schlechter Schlaf zu erhöhten Entzündungsmarkern wie CRP und Interleukinen, wodurch der Körper anfälliger für chronische Erkrankungen wird. Wenn Sie selbst nach 7–8 Stunden Schlaf müde aufwachen, war Ihr Schlaf nicht wirklich erholsam, und Ihr Immunsystem merkt es.
Woran erkennt man, ob man von einer Entzündung betroffen ist?
Es gibt kein einzelnes Symptom. Aber wenn Sie:
Ärzte sagen, dass es sich lohnen könnte, grundlegende Entzündungsmarker (wie hs-CRP) mit Ihrem Arzt zu besprechen.
Was Sie heute tun können
Man braucht keine Diagnose, um aufmerksam zu werden. Chronische Entzündungen bleiben oft unbemerkt, bis sie zu etwas Ernsterem führen. Die gute Nachricht ist: Sie sind heilbar. Mit kleinen, konsequenten Veränderungen können Sie die Alarmsignale Ihres Körpers reduzieren und Ihrem Immunsystem helfen, wieder zur Ruhe zu kommen – selbst mitten in der Großstadt.
Referenzlink
https://www.tv9english.com/lifestyle/the-urban-inflammation-crisis-why-your-immune-system-is-always-on-alert-article-10869610.html