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Ist Ihr Kind ein wählerischer Esser? Erfahren Sie, wie Sie dies von einer Essstörung unterscheiden können.

20 August 2025

Ist Ihr Kind ein wählerischer Esser? Erfahren Sie, wie Sie dies von einer Essstörung unterscheiden können.

Neu-Delhi: Für Eltern gibt es kaum eine größere Sorge, als mitanzusehen, wie ihr Kind das Essen verweigert. Experten berichten, dass sie häufig besorgten Müttern und Vätern begegnen, die ihnen gegenübersitzen und fragen: „Doktor, ist mein Kind einfach nur wählerisch, oder sollte ich mir Sorgen machen?“ Die Wahrheit ist: Manchmal ist es nur eine vorübergehende Phase. Doch manchmal ist Appetitlosigkeit ein Warnsignal des Körpers, dass etwas nicht stimmt. Zu wissen, wie man den Unterschied erkennt, ist entscheidend. Dr. Vittal Kumar Kesireddy, Oberarzt und Leiter der Kinderabteilung der CARE Hospitals in Banjara Hills, Hyderabad, erläutert den Unterschied zwischen wählerischem Essverhalten und medizinischen Problemen.

Phasen wählerischen Essverhaltens

Kinder essen anders als Erwachsene. Ihr Appetit schwankt natürlich je nach Wachstumsschüben, Aktivitätsniveau und sogar Stimmung. Zwischen zwei und fünf Jahren ist selektives Essverhalten sehr häufig. Manche Kinder möchten jeden Tag dasselbe essen, andere nehmen nur kleine Portionen und lassen den Rest unberührt. Da das Wachstum in diesen Jahren langsamer verläuft, ist ihr Kalorienbedarf nicht so hoch wie im Säuglingsalter.

Wenn ein Kind ansonsten aktiv und verspielt ist und altersgerecht zunimmt, sind diese Eigenheiten meist kein Grund zur Sorge. Es empfiehlt sich, Mahlzeiten nicht zu einem Kampf werden zu lassen. Eine sanfte Gewöhnung an verschiedene Lebensmittel, gemeinsames Essen als Familie und das Vertrauen in die Hungersignale des Kindes tragen in der Regel dazu bei, dass sich die Situation mit der Zeit beruhigt.

Wenn Appetitverlust mehr bedeutet

Ärzte raten Eltern zum Nachdenken, wenn der Appetitverlust anhaltend, belastend ist oder von anderen Symptomen begleitet wird. Hier sind einige medizinische Probleme, die hinter der Nahrungsverweigerung eines Kindes stecken können:

Verdauungsbeschwerden

Ein Kind, das ständig über Bauchschmerzen, Blähungen oder Übelkeit klagt, meidet möglicherweise das Essen, weil es ihm wehtut. Sodbrennen, chronische Verstopfung oder auch Erkrankungen wie Laktoseintoleranz und Zöliakie können das Essen unangenehm machen. Mit der Zeit verbindet das Kind Essen möglicherweise einfach mit Schmerzen.

Hormonelle und metabolische Probleme

Seltener kann der Appetit auch durch Schilddrüsenfunktionsstörungen oder seltene Stoffwechselerkrankungen beeinträchtigt sein. Diese Probleme äußern sich oft nicht nur in vermindertem Essverhalten, sondern auch in Wachstumsstörungen, Müdigkeit und mitunter ungewöhnlicher Reizbarkeit.

Mängel, die einen Kreislauf erzeugen

Eisenmangel ist ein häufiges Symptom in unserer Klinik. Kinder mit Eisenmangel können verminderten Appetit und Antriebslosigkeit aufweisen, was wiederum ihre Nahrungsaufnahme beeinträchtigt. Auch Vitamin-D-Mangel und andere Nährstofflücken können zu Wachstumsverzögerungen und Appetitlosigkeit beitragen.

Sensorische und entwicklungsbedingte Probleme

Manche Kinder sind nicht im üblichen Sinne „wählerisch“, sondern fühlen sich von der Konsistenz, dem Geruch oder sogar dem Aussehen von Lebensmitteln regelrecht überfordert. Dies tritt häufig bei Kindern mit sensorischen Verarbeitungsstörungen oder im Autismus-Spektrum auf. Andere wiederum haben möglicherweise subtile motorische Schwierigkeiten beim Kauen oder Schlucken, die das Essen eher zu einer stressigen als zu einer angenehmen Angelegenheit machen.

Emotionale und psychologische Auslöser

Stress, Angstzustände oder einschneidende familiäre Veränderungen können sich unbemerkt auf das Essverhalten von Kindern auswirken. Bei Jugendlichen kann Appetitlosigkeit manchmal ein frühes Anzeichen für eine Essstörung sein, die ein rechtzeitiges und einfühlsames Eingreifen erfordert.

Warnsignale, die eine ärztliche Untersuchung erforderlich machen sollten

Eltern müssen nicht bei jeder ausgelassenen Mahlzeit in Panik geraten, aber einige Anzeichen sollten nicht ignoriert werden:

  • Kontinuierlicher Gewichtsverlust oder keine Gewichtszunahme über Wochen bis Monate
  • Anhaltende Bauchschmerzen, Erbrechen oder Durchfall
  • Starke Beschränkung auf nur wenige „sichere“ Lebensmittel
  • Extreme Lethargie, Reizbarkeit oder Verlust der Verspieltheit
  • Fütterungsschwierigkeiten, die über das Kleinkindalter hinaus anhalten

Wenn diese Symptome auftreten, ist es ratsam, professionellen Rat einzuholen, anstatt abzuwarten.

Der erste Schritt besteht stets in einer sorgfältigen Anamnese: Wann begannen die Essstörungen, welche Muster beobachten die Eltern und gibt es Begleitsymptome? Wachstumskurven werden überprüft, um festzustellen, ob Gewicht oder Größe außerhalb des erwarteten Bereichs liegen.

Eine einfache Untersuchung kann viel aufdecken – blasse Haut kann auf Anämie hindeuten, eine vergrößerte Schilddrüse auf eine Hormonstörung oder Druckempfindlichkeit im Bauchraum auf ein Verdauungsproblem. Darauf basierend können Ärzte Blutuntersuchungen, Stuhltests, bildgebende Verfahren oder manchmal eine Endoskopie anordnen.

Nicht jedes Kind benötigt umfangreiche Untersuchungen, aber wo Warnzeichen vorhanden sind, helfen uns diese Instrumente dabei, festzustellen, ob es sich um ein medizinisches, ernährungsbedingtes oder entwicklungsbedingtes Problem handelt.

Unterstützung von Kindern zu Hause

Eine ärztliche Untersuchung ist wichtig, aber ich weise Eltern auch darauf hin, dass die Art und Weise, wie zu Hause mit Essen umgegangen wird, eine große Rolle spielt. Ein ruhiger, stressfreier Tisch hilft Kindern oft, Mahlzeiten besser anzunehmen.

  • Bieten Sie kleinere, häufigere Mahlzeiten anstelle von überwältigenden Portionen an.
  • Essen Sie gemeinsam als Familie, damit das Kind ein gesundes Ernährungsmodell vorlebt.
  • Vermeiden Sie es, Essen als Belohnung oder Bestrafung einzusetzen.
  • Neue Lebensmittel sollten langsam und ohne Zwang eingeführt werden.

Am wichtigsten ist es, die Hunger- und Sättigungssignale des Kindes zu respektieren.

Jedes Kind hat mal Tage, an denen es weniger isst – das ist an sich kein Grund zur Sorge. Wenn Appetitlosigkeit jedoch zum Dauerzustand wird, lohnt es sich, auf die Signale des Körpers zu achten. Oft deckt eine rechtzeitige Diagnose ein medizinisches oder entwicklungsbedingtes Problem auf, das, sobald es behandelt wird, dem Kind ermöglicht, sich wieder gut zu entwickeln. In beiden Fällen ist es am wichtigsten, dass Sie Ihre Sorgen und die Schwierigkeiten Ihres Kindes ernst nehmen. Essen ist nicht nur Energie – es bedeutet Wachstum, Spiel und Freude. Jedes Kind verdient die Chance, all das in vollen Zügen zu erleben.

Referenzlink

https://www.tv9english.com/lifestyle/is-your-child-a-fussy-eater-learn-how-to-differentiate-it-from-a-disorder-article-10872537.html