Der menschliche Körper verfügt über zahlreiche wichtige Drüsen, darunter die Leber. Sie steuert vielfältige Funktionen, wie die Verdauung, die Energiespeicherung, die Hormonregulation und die Freisetzung von chemischen Substanzen und Nährstoffen in den Körper. Lebererkrankungen können diese natürlichen Prozesse jedoch beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern.
Folgende Lebererkrankungen lassen sich grob einteilen:
Durch Viren verursachte Krankheiten: Hepatitis A, B, C und E
Weitere Infektionen: Leberabszess, Lebertuberkulose
Fettlebererkrankung und Leberzirrhose sind Erkrankungen, die durch Alkoholmissbrauch verursacht werden.
Leberkrebs: Hepatozelluläres Karzinom und Cholangiokarzinom (Gallengangkrebs).
Stoffwechselerkrankungen: Gelbsucht und Neugeborenengelbsucht
Eine vererbte Lebererkrankung: Hämochromatose, Morbus Wilson
Lebererkrankungen verlaufen anfangs häufig symptomlos. Es gibt jedoch einige offensichtliche und leicht erkennbare Symptome von Lebererkrankungen:
Schwellung und Schmerzen im Bauchraum.
Gelbliche Verfärbung der Haut und der Sklera.
Ermüden
Appetitverlust
Juckende Haut
Die dunkle Farbe des Urins und der teerartige Stuhl
Gewichtsverlust
Bei Anzeichen einer Lebererkrankung sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dieser wird Ihnen verschiedene Tests empfehlen, um Ihre Leberfunktion zu beurteilen.
Leberfunktionstest:
Der Leberfunktionstest wird durchgeführt, indem eine Blutprobe entnommen und die Leberenzyme, Proteine usw. analysiert werden, um die Leberfunktion zu beurteilen. Zu den gängigen Leberfunktionstests gehören:
Alanin-Transaminase (ALT)-Test:
Proteine werden durch das Leberenzym ALT abgebaut. Bei Bauchschmerzen, extremer Müdigkeit, Gelbsucht, dunklem Urin oder hellem Stuhl wird eine ALT-Bestimmung angeordnet. Dazu wird dem Patienten von einer medizinischen Fachkraft Blut abgenommen und zur Analyse ins Labor geschickt. Der normale ALT-Wert liegt zwischen 7 und 55 Einheiten pro Liter. Erhöhte ALT-Werte können folgende Ursachen haben:
Tumor/Tumoren in der Leber
Alkoholmissbrauch
Tod des Lebergewebes
Mononukleose
Zirrhose
Aspartat-Aminotransferase (AST)-Test:
AST ist ebenfalls ein Leberenzym und wird auch Serum-Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (SGOT) genannt. Der Test wird empfohlen, wenn Symptome einer Lebererkrankung vorliegen. Erhöhte AST-Werte deuten auf eine Leberfunktionsstörung hin.
Alkalische Phosphatase (ALP)-Test:
Leber, Gallenwege und Knochen enthalten das Enzym ALP. Der ALP-Wert sollte zwischen 44 und 147 IU/L liegen. In manchen Fällen ist der ALP-Wert aufgrund von Leberschäden, Gallenwegsverstopfung oder Knochenerkrankungen wie Morbus Paget oder Rachitis erhöht. Ein niedriger ALP-Wert kann durch Proteinmangel, Morbus Wilson, Mangelernährung oder Hypophosphatämie bedingt sein.
Bilirubin-Test:
Die Leber produziert Bilirubin, einen gelben Farbstoff, der beim Abbau roter Blutkörperchen entsteht. Bilirubin-Tests dienen der Bestimmung der Bilirubinkonzentration im Blut. Erhöhte Bilirubinwerte im Körper verursachen eine Gelbfärbung der Haut und der Skleren. Die Laborergebnisse geben die Werte für konjugiertes und unkonjugiertes Bilirubin sowie für Gesamtbilirubin an. Der normale Gesamtbilirubinwert für Erwachsene liegt zwischen 0.2 und 1.2 Milligramm pro Deziliter (mg/dl). Der Wert für konjugiertes Bilirubin sollte unter 0.3 mg/dl liegen. Erhöhte Bilirubinwerte im Blut können durch Virushepatitis, Leberzirrhose, alkoholbedingte Lebererkrankungen, Anämie, eine Reaktion auf eine Bluttransfusion oder das Gilbert-Syndrom verursacht werden.
Albumin- und Gesamtproteinbestimmung:
Zu den von der Leber gebildeten Proteinen gehören Albumin und Globulin. Der normale Serumalbuminspiegel im Blut liegt zwischen 3.4 und 5.4 Gramm pro Deziliter. Niedrige Albuminwerte können verschiedene Ursachen haben, darunter Leberschäden, Mangelernährung, nephrotisches Syndrom, Morbus Crohn oder Zöliakie.
Behandlungen:
Je nach Diagnose erhalten Sie unterschiedliche Behandlungen Ihrer Lebererkrankung. Je früher Lebererkrankungen erkannt werden, desto geringer ist das Risiko eines Leberversagens. Durch einen gesünderen Lebensstil, wie den Verzicht auf Alkohol und die Aufrechterhaltung eines gesunden Gewichts, können wir das Risiko bestimmter Erkrankungen reduzieren. Wird diese Erkrankung nicht rechtzeitig behandelt, kann sie zu chronischem Leberversagen führen, das letztendlich eine Lebertransplantation erforderlich machen kann.
Die chronische Form der Hepatitis B kann mit antiviralen Medikamenten behandelt werden.
Gutartige Lebertumore können operativ oder mittels Strahlentherapie behandelt werden.
Leberkrebs lässt sich nur selten mit Medikamenten behandeln, die gezielt auf bestimmte Gewebe wirken.
Patienten mit schwerer alkoholischer Hepatitis können ihre Überlebensrate durch die Einnahme von Kortikosteroiden erhöhen.
Ernährung- Menschen mit Übergewicht neigen eher zu nichtalkoholischer Fettlebererkrankung. Ein gesundes Gewicht lässt sich möglicherweise durch eine ballaststoffreiche und fettarme Ernährung erreichen. Um Gallensteinen vorzubeugen, sollten Sie säurehaltige, fettreiche Lebensmittel meiden.
Alkoholische Getränke einschränken Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Leberzirrhose führen.
Impfstoff frühzeitig Um sich vor Hepatitis A oder B zu schützen, sollten Sie sich so schnell wie möglich gegen Hepatitis impfen lassen.
Sicherheitsmaßnahmen- Treffen Sie beim Stechen von Piercings oder Tätowierungen Sicherheitsvorkehrungen, um Infektionen zu vermeiden.
Die Gallengänge, die die Fettverdauung unterstützen, indem sie Galle von der Leber zum Dünndarm transportieren, können durch Krebs verstopft werden. Es ist wichtig zu wissen, dass es auch verschiedene gutartige Gallengangserkrankungen gibt, die Probleme verursachen können. Zu diesen gutartigen Gallengangserkrankungen gehören beispielsweise die folgenden.
Cholangitis (Entzündung der Gallenwege)
Infektionen, die durch Leckagen im Gallengang verursacht werden, können nach bestimmten Operationen auftreten.
Gallengangsstenose (eine abnorme Verengung des Gallengangs)
Beidseitige Gallensteine (Choledocholithiasis, die Bildung von Gallensteinen im Hauptgallengang)
Veränderungen der Gallenwege nach einer Lebertransplantation (z. B. Undichtigkeiten oder Verengungen).
Die Diagnose und Behandlung von Gallenwegserkrankungen sollte idealerweise von einem Expertenteam durchgeführt werden. Unsere Gallenwegsspezialisten verfügen über umfassende Erfahrung in der Behandlung von Gallenwegserkrankungen und wenden sowohl chirurgische als auch moderne endoskopische Verfahren an, um verstopfte Gallengänge zu befreien und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.
Wenn die Gallengänge nicht richtig funktionieren, können sie eine Vielzahl von Symptomen verursachen, darunter:
Gelbsucht
Übelkeit und Erbrechen
Juckende Haut
Schmerzen
Zur Diagnose von Verstopfungen und anderen Erkrankungen der Gallenwege können folgende diagnostische Tests durchgeführt werden:
Bildgebende Tests: Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT).
Endoskopischer Ultraschall (EUS): Bei diesem Verfahren werden ein speziell entwickeltes Endoskop und hochenergetische Schallwellen eingesetzt, um den Verdauungstrakt und die umliegenden Organe sichtbar zu machen.
Sondenbasierte konfokale Endomikroskopie: Das CADC ist eines der wenigen Zentren, die diese hochspezialisierte Methode zur Beurteilung von Verengungen der Gallenwege mithilfe eines kleinen Mikroskops anbieten.
Schmalbandbildgebung: Bei dieser endoskopischen Technik wird ein spezielles System verwendet, um Bilder ohne Farbstoffe für die Gallenwege zu erzeugen. Die NBI (Narrow Band Imaging) basiert auf dem Prinzip, dass Licht unterschiedlicher Wellenlängen unterschiedlich tief in das Gewebe eindringt. Mithilfe dieser unterschiedlichen Wellenlängen können Ärzte die Schleimhaut der Gallenwege untersuchen.
Mehrere unserer Spezialisten verfügen über umfassende Erfahrung in der Diagnose und Behandlung von Gallenwegserkrankungen. Um jedem Patienten eine koordinierte, fortschrittliche und individuelle Versorgung zu bieten, arbeitet ein multidisziplinäres Team aus Spezialisten der Endoskopie, Radiologie und Chirurgie zusammen.
Zur Behandlung von Gallengangsverengungen, -verstopfungen und -leckagen stehen verschiedene chirurgische und endoskopische Verfahren zur Verfügung. In diesen Fällen wird eine endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP) durchgeführt, um einen Stent in den verengten oder blockierten Bereich einzuführen. Bei der ERCP wird ein Endoskop zusammen mit Röntgenbildern für ein fortgeschrittenes Verfahren eingesetzt. Im Rahmen der ERCP oder der endosonographiegesteuerten ERCP (EUS-ERCP) setzen unsere interventionellen Endoskopiker Stents ein, um blockierte Gallengänge wieder zu öffnen, die Funktion wiederherzustellen und die Symptome der Patienten zu lindern.
Beidseitig vorhandene Gallengangssteine können mittels ERCP und Sphinkterotomie (einem Schnitt von der Innenseite des Gallengangsmuskels) entfernt werden. Durch minimalinvasive Verfahren können unsere interventionellen Endoskopiker Gallensteine auch mittels Laserlithotripsie oder mechanischer Lithotripsie entfernen.
Dieser umfassende Ansatz gewährleistet, dass Patienten mit Gallengangserkrankungen eine hochmoderne, interdisziplinäre Versorgung erhalten, die sowohl die strukturellen Probleme als auch die damit verbundenen Symptome berücksichtigt.
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